Circa 2 Wochen vor Christi Himmelfahrt, fiel uns irgendwie die Decke auf den Kopf und wir brauchten einen Urlaub. Wir haben lange hin und her überlegt, wo und wie wir Urlaub machen wollen. Zum Schluss konnte ich meine Freundin überzeugen, dass wir endlich mal eine etwas weitere Tour mit unserem Terrano machen. Kompromiss war allerdings, dass wir zum Übernachten einen Campingplatz aufsuchen werden. Da es unsere erste richtige Tour war, war ich mit dem Kompromiss einverstanden und es ging an das planen. Ich habe mir den Denzel Alpenführer geschnappt und nach interessanten Touren gesucht. Die Wahl fiel dann zum Schluss auf das Zillertal in Österreich. Nachdem der grobe Ort gewählt war machte sich meine bessere Hälfte auf die Suche nach einem schönen Campingplatz in der Nähe der ausgewählten Routen. Nach ein bisschen suchen viel die Wahl auf den Campingplatz Aufenfeld in Aschau. Zeitgleich erstellte ich mit Hilfe des PCs Tracks und Karten von den Routen, die wir fahren wollten. Diese wurden dann auf das Smartphone geladen um mit ihm zu navigieren. Das Smartphone war ein Motorola Defy mit der Software "OruxMaps"  zum Navigieren der Touren.

Dann wurde eine Checkliste erstellt um zu sehen, was wir alles für die Reise benötigen. Die meisten Sachen waren bereits angeschafft worden, nur wenige Dinge mussten noch gekauft werden. Wir entschieden uns Mittwochabend nach dem Feierabend los zu fahren, damit wir wenigstens en bisschen Zeit in Österreich verbringen konnten.

Einen Tag vor der geplanten Abreise wurden schonmal die größeren Sachen wie Dachzelt und Kühlbox aufs bzw. ins Auto "gebaut".

Am Tag der Abreise wurden dann noch die Lebensmittel, Schlafsachen, Kleidung, Essen+Trinken, Gaskocher in das Auto geräumt.

 

Es ging endlich los. Das Navigationssystem gestartet und den Campingplatz als Ziel eingegeben. Die Fahrzeit laut Navigationssystem waren ca. 8 Stunden. Das wir das bei einer geplanten Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 100Km/h + Pausen nicht schaffen war uns klar. Da wir die ganze Strecke mit Autogas schaffen wollten, mussten wir doch einige Pausen zum Tanken einlegen. Zudem haben wir zwischendurch auch mal zum Essen angehalten, weil wir direkt nach der Arbeit los gefahren sind und das Essen auf den Hinweg verschoben haben. Mit dem fahren haben wir uns dann zwischendurch öfters mal abgewechselt, damit keiner vom Sekundenschlaf am Steuer übermannt wird. Ca. 50 km vorm Ziel fiel uns leider auf, dass sich das Auto immer schwere schakten lies. Nach einem Kurzen Blick unter die Motorhaube wurde auch klar wieso. Der Behälter mit der Kupllungsflüssigkeit war leer. Das war die einzige Flüssigkeit, die ich vor der Fahrt vergessen habe zu überprüfen. Zum Glück habe ich immer sehr viel an Werkzeug und Flüssigkeiten im AUto, so dass wir die Kupplungsflüssigkeit wieder auffüllen konnten. Leider hatte das System bereits Luft gezogen. Das machte ein lüften der Anlage leider unumgänglich. Wir entschieden uns allerdings dafür die restlichen Km erstmal so zu beweltigen.  Wir sind dann nach ca. 10 Stunden Fahrzeit um ca. 5 Uhr morgens auf dem Campingplatz angekommen. Wir bauten dann unser Dachzelt an der Stelle auf, die uns voher telefonsich vom Campingplatzpersonal genannt wurde. Todmüde legten wir uns dann endlich zum Schlafen hin.

 

Der erste Tag im Zillertal:

Wir meldeten uns nach dem Aufstehen erstmal beim Campingplatz an und suchten uns dann einen schönen Stellplatz für die restlichen Tage aus. Nun wurde erstmal die Landschaft und der Campingplatz "inspiziert". Fazit: Wunderschön. Die Berge waren noch mit reichlich Schnee bedeckt und der Campingplatz war sehr sauber.

Hier mal ein paar Eindrücke des Campingplatzes

 

Nach dem wir dann eine Kleinigkeit gegessen  und das Kupplungssystem entlüftet hatten machten wir uns mit dem Auto auf den Weg zu einer der geplanten Routen. Start der Route war in Fügen. Es ging über schöne Bergstraßen an vielen Höfen immer weiter nach oben. An einer etwas breiteren Stelle machten wir dann erstmal eine Pause und kochten zum erstenmal im Freien auf einem Gaskocher.

Zu essen gab es Nudeln mit Fleischwurst-Würfeln.

 

Das war die Aussicht vom "Kochplatz" aus ins Tal

  Nach dem Essen ging es erstmal wieder unters Auto zum entlüften des Kupplungssystems, weil der Pedalweg noch nicht ganz in Ordnung war. Nach der kleinen "Reparatur" ging es weiter Richtung Himmel. Schon bald führte uns die Route in Höhenlagen die noch mit Schnee bedeckt waren. Noch war die Straße halbwegs frei. Ab ca. 1400m Höhe war der Schnee auf der Fahrbahn dann aber leider so hoch, dass uns ein weiter fahren im Alleingang doch zu riskant war. Leider sind die Waldstraßen nicht alzu breit und so war ein wenden unmöglich. Also Rückwärtsgang rein und ca. 500m durch 20cm hohen Schnne zurück fahren.

 

Da wir durch den Schnne die Route leider nicht zu Ende fahren konnten machten wir uns wieder auf den Weg zum Campingplatz um dort ein wenig schwimmen zu gehen und die Umgebung zu geniessen. Abends bauten wir dann wieder unser Dachzelt auf und gingen noch eine Runde zu dem "Teich" des Campingplatzes.

 Zu späterer Stunde bekamen wir dann wieder Hunger. Leider war unsere Auswahl an Essen doch ein wenig beschränkt. Wir hatten zwar Toast mit aber natürlich keinen Toaster. Was wir allerdings mit hatten war ein Gaskocher und eine Pfanne. Also warum nicht mal probieren das Toast in der Pfanne aufm Gaskocher zu toasten? Und siehe da es klappt.  Nun ging es nach einem wunderbaren Tag ins Bett.

 

 

Der zweite Tag.

Nach einem Frühstück aus der Pfanne bauten wir das Zelt wieder zusammen und machten uns auf den Weg zur nächsten Route. Beginn der geplanten Route war in Ried. Wir fuhren in Ried die Auffahrt zur Zillertaler Höhenstraße hoch, doch leider kamen wir nicht alzu weit, weil die Straße auf Grund von Bauarbeiten leider gesperrt war. Das war aber nicht ganz so tragisch, weil es zur Zillertaler Höhenstraße mehrere Auffahrten gibt. Die nächste Auffahrt die wir versuchten war in Aschau. Allerdings war das Glück nicht auf unserer Seite. Wir kamen wieder nicht bis zur Zillertaler Höhenstraße. Also wieder umdrehen und zur nächsten Auffahrt gefahren. Diese führte uns dann von Zell am Ziller endlich auf die Höhenstraße. Auf dem Weg Richtung Höhenstraße sind folgende Bilder entstanden.

 Endlich waren wir auf der Höhenstraße angekommen und konnten die Aussicht ins Tal und in die Berge geniessen.

 Nach einer weile kamen wir auf ca.2000m Höhe an und fanden dort auch einen wunderbaren Platz um uns etwas zum Essen  zu machen. Heute gab es Nudeln mit Köttbullar. Dort oben war es so warm, dass man sogar im T-shirt rum laufen konnte obwohl um uns rum Schnee lag. Es war ein sehr interessantes Gefühl auf ca.2000m höhe im Schnee zu kochen.

 

Nach der leckeren Mahlzeit ging es weiter auf der Straße. Es kamen uns auf der ganzen Strecke maximal 3 Autos entgegen. Wir verliessen die Zillertaler Höhenstraße dann in Ramsau im Zillertal. Da wir erst Mittag hatten machten wir uns auf den Weg zur nächsten Route. Diese führte uns durch Mayrhofen Richtung Ginzling. Ziel war der Schlegeis Speichersee nahe der Italienischen Grenze. Auf dem Weg zur Mautstelle kann man entweder die Schluchtstraße nehmen oder durch einen Tunnel fahren. Wir fuhren erstmal durch die Schluchtstraße. Wir fuhren durch eine wunderschöne Kulisse mit steilen Felshängen und interessanten Felsformationen an und auch über der Straße.

 

Wir sahen rechts und links von der Straße aus viele Moränen.Diese beiden schneiden den Hof scheinbar von der Aussenwelt ab.

Der Hof hatte sogar seine eigene kleine "Seilbahn" zur Straße runter.

Auf dem Weg sah man dann auch ab und zu mal kleine Wasserfälle.

 

Nachdem wir die Maut bezahlt haben ,um die Straße zum Speichersee befahren zu dürfen, kamen wir durch 2 Tunnel.

 

 

Die Straße wird immer nur von einer Seite befahren. Das wird unten und oben von einer Ampel geregelt. Nach ein paar Kilometern war dann die Staumauer sichtbar.

Nun ging es nochmal durch einen kurzen Tunnel und man kam auf einen großen Parkplatz. Von dort konnte man dann über die Staumauer gehen und zum Wandern starten.

 

Nachdem wir uns die Umgebung um den Speichersee angeguckt hatten machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Maut-Station. Den ersten Tunnel kann man noch ohne Ampelschaltung durchfahren. Als wir dann an den anderen beiden Tunneln ankamen mussten wir erstmal 18 Minuten warten, bis die Ampel uns grünes Licht gab. Die Wartezeit wird einem durch eine Infotafel angezeigt.

 

Da wir auf der Hinfahrt die Schluchtenstraße gefahren sind, fuhren wir diesmal durch den Tunnel zurück Richtung Mayrhofen. Auch hier wurde die Durchfahrt wieder durch eine Ampel geregelt.

 

Folgendes Schild am Straßenrand war auch ein Foto wert.

 

 

 Wir suchten uns dann einen Lebensmittelladen um ein wenig einzukaufen. Anschließend fuhren wir wieder auf den Campingplatz und bauten unser "Haus" auf. Nach einer weiteren leckeren Mahlzeit aus dem Campingkocher gingen wir zu dem Erlebnisfort vom Campingplatz wo an dem Abend ein Fest stattfand.

 

 

Dritter Tag:

Nach einer sehr erholsamen Nacht war es wieder Zeit für Toast aus der Pfanne. Frisch gestärkt starten wir dann in unseren leider schon letzten Tag im Zillertal.

Da die Sonne an dem Wochenende so stark schien und so den Schnee auf den Bergen schmelzen liess, wollte ich unbedingt nochmal die Route zur Gartalm ausprobieren, an der wir an unserem ersten Tag durch den Schnee gestoppt wurden. Also ging es wieder nach Fügen von wo aus die Route startete. Wir kamen gut vorran und waren auch schon recht bald an der Stelle wo es das letzte mal nicht weiter ging.  Die Sonne hatte wirklich gute Arbeit geleistet, so dass der Schnee auf der Straße geschmolzen war. Wir fuhren die Straße also weiter hoch und kamen ein wenig später an der Mittelstation der Seilbahn an. Dort standen einige Autos auf der Straße und mehrere Personen waren fleißig am arbeiten an der Mittelstation. Wir umfuhren die Fahrzeuge durch eine große Pfütze aus Schnee, Matsch, Gras. Leider war wenige Hundert Metern hinter der Station an einer Kreuzung wieder der Weg Richtung Gartalm durch Schnee versperrt.

 

 

 

Also fuhren wir an der Kreuzung erstmal die freie Straße Richtung Arzjoch Speichersee. Aber auch hier war an der nächsten Kreuzung schluß.

 

 

Allerdings waren wir bereits so weit gekommen, dass wir einen schönen Blick auf den See in 1670m hatten.

 

 

 

 

  

Leider war es nun Zeit sich auf den ca. 700km weiten Rückweg Richtung Heimat zu machen.
Also fuhren wir vom Speichersse wieder runter ins Tal Richtung Fügen. Mit ein wenig Trauer blickten wir auf die immer kleiner werdende Kulisse der Alpen zurück. Wir fuhren nun Richtung München. München??!! Moment da war ja was... Mist Champions-League-Finale.. Also München großzügig umfahren um nicht irgendwo im Stau stecken zu bleiben.

Nach einem kurzen Tankstop ging es dann weiter auf der A9 Richtung Sauerland. Doch weit kamen wir nach der kurzen Pause nicht. Irgendwie fuhr sich das Auto merkwürdig. So als würde man durch starke Spurrillen fahren. Also wechselten wir einfach mal die Spur. Leider wurde es immer schlimmer und nach einem heftigem Schlag zuckte das Lenkrad in sehr kurzen Abständen immer nach Links. Was ist denn jetzt los? Rechts auf den Standstreifen fahren und nachgucken. Der Fehler war recht schnell gefunden. Vorne rechts hatte sich die Lauffläche des Reifens vom Unterbau gelöst und der Reifen verlor somit sehr schnell die Luft. Glücklicherweise standen wir nur wenige hundert Meter vor einem Rastplatz. Da wir keine Lust hatten den Reifen auf der Fahrerseite zu wechseln während die 40 Tonner nur wenige Zentimeter hinter einem herdonnern sind wir langsam bis auf den Rastplatz gefahren. Nun mussten wir erstmal den Wagenheber unter dem Reisegeppäck vorwühlen um den Reifen zu wecheln. Radmuttern gelöst und mit dem Wagenheber den Wagen angehoben. Naja wenigstens versucht haben wir es... denn der Wagenheber war irgendwie zu kurz für den höhergelegten Wagen. Na ganz toll, platter Reifen und man bekommt den Wagen nicht angehoben. Kurz überlegt und eine Lösung gefunden. Der Wagen wurde mit der rechten Seite auf den Bürgersteig gefahren, so dass die Räder der Fahrerseite direkt am Bordstein standen. Nun konnte man den Wagenheber auf den Bordstein stellen und den Wagen weit genug anheben.

Hier mal Bilder vom Reifen:

Nach dem Reifenwechsel ging es endlich weiter.
Irgendwann kamen wir dann an folgendem Ereignis vorbei:

Nach einiger Zeit wurden wir dann noch von "ein paar" Motorrädern überholt:

In der Nähe von Knüllwald - Offroadpark Böser Wolf - kamen uns noch folgende Objekte vor die Kamera:

 

Der Rest der Heimreise verlief ohne weitere Zwischenfälle. Auch der kaputte Reifen wurde durch den Verkäufer ohne Probleme durch einen neuen ersetzt.

 

Fazit: Unsere erste Tour in die Alpen war für uns ein tolles Erlebnis. Und eins stand für uns nach der Reise fest: Das war nicht die letzte Tour!!